Eine neue Richtlinie zum Sozialgesetzbuch IX stärkt die Rechte bei der Durchführung der Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung, die für das Land Nordrhein-Westfalen arbeiten. Die offizielle Unterzeichnung der Richtlinie durch Innenminister Herbert Reul fand am 11. September 2019 im Berufsförderungswerk in Düren statt.
Vor Ort waren auch die Geschäftsführerin des BFW Düren, Dr. Inge Jansen, sowie der Direktor des Berufsförderungswerks Oberhausen, Herbert Schmidt. Ebenfalls zu Gast war die Landesbehindertenbeauftragte Claudia Middendorf sowie Günter Uhlworm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Hauptschwerbehindertenvertretungen und Schwerbehindertenvertretungen der obersten Landesbehörden Nordrhein-Westfalen (AGSV NRW).
Die Berufsförderungswerke Düren und Oberhausen kooperieren bereits seit 1997 im Rahmen der „Landesqualifikation“ (LQ) mit dem Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei bilden die BFWs arbeitslose Menschen mit Behinderung zu Verwaltungsfachangestellten in der Landesverwaltung aus. Insgesamt wurden so schon mehr als 300 Menschen mit Behinderung in den Landesdienst übernommen.
„Wir wollen mehr Menschen mit Behinderung für uns gewinnen. Denn wir wollen und brauchen motivierte, gut ausgebildete und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Richtlinie stärkt nicht nur sie, sondern gleichermaßen auch uns als Arbeitgeber“, so Minister Reul. Der Minister nutzte den Anlass, um die aktuelle Landesqualifizierungsklasse LQ23 für Menschen mit Sehbehinderung zu besuchen und sich aus erster Hand zu informieren. Er nahm sich dabei so viel Zeit, dass alle Teilnehmer kurz ihren beruflichen Werdegang und ihren Weg in die LQ darstellen konnten.
„Die Erfahrung aus 22 Jahrgängen Landesqualifizierung hat gezeigt, dass diese Maßnahme nicht nur ein Beitrag zur Inklusion ist. Sie ist für uns auch ein Recruiting-Instrument. Aus vielen Dienststellen im ganzen Land wird berichtet, wie zufrieden man dort mit den Absolventen ist. Das ist ein schneller Weg in den Landesdienst – unbefristet und mit echter Perspektive“ fasst Minister Reul zusammen.
Günter Uhlworm ergänzt: „Wir werden uns bemühen, auch andere Bundesländer von dem Projekt zu überzeugen. Wünschenswert wäre eine flächendeckende Einführung.“
Herbert Schmidt sieht darüber hinaus noch weitere Potenziale in der Zusammenarbeit. „Wir freuen uns, dass die Kooperation so erfolgreich läuft. Derzeit sind auch weitere Projekte in Planung, die sowohl dem Integrationsaspekt, als auch dem Nutzen für alle Beteiligten Rechnung tragen.“