Das Stadtarchiv im niederrheinischen Meerbusch beherbergt eine Vielzahl so genannter Deposita – Akten, Fotos und Dokumente, die Vereine, Verbände, Parteien oder Privatleute dem Archiv zur Aufbewahrung überlassen haben. Für die Aufbereitung der Dokumente erhielt das Archiv Verstärkung aus dem Berufsförderungswerk Oberhausen.
Manfred Lenden durchläuft derzeit eine zweijährige Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten am BFW Oberhausen. Die notwendige Theorie erlernt er dabei im Berufsförderungswerk: Neben Einblicke in das Kommunal-, Ordnungs-, Sozial- und Verwaltungsrecht stehen unter anderem kommunales Verwaltungs- und Finanzmanagement sowie volkswirtschaftliche Fragestellungen auf dem Stundenplan. Um diese neu gewonnenen Kompetenzen auch praktisch einzubringen, absolviert Manfred Lenden gegenwärtig ein Praktikum im Stadtarchiv Meerbusch. Dabei ist er einer von gleich drei Praktikanten, die derzeit im Stadtarchiv in Meerbusch dem Stadtarchivar Michael Regenbrecht unterstützend zur Seite stehen.
Manfred Lenden arbeitete sich im vergangenen halben Jahr intensiv in die Meldekarteien des Archivs ein: Denn um Anfragen von professionellen Erbensuchern, Rentenversicherungsämtern und Ahnenforschern verlässlich zu beantworten, muss das Meldewesen über Jahrhunderte bestens sortiert sein. Die inzwischen im Bundesarchiv Berlin aufgegangene „Wehrmachtserfassungsstelle (WASt), die im Auftrag von Angehörigen nach dem Verbleib gefallener Soldaten beider Weltkriege sucht, greift gerne auf Dienste des Meerbuscher Stadtarchivs zurück. Polizeibehörden aus ganz Deutschland lassen im Stadtarchiv „Blitzerfotos“ mit Passunterlagen abgleichen, um Verkehrssünder zu identifizieren. „So bin ich stets gut beschäftigt“, sagt Lenden.
So profitieren sowohl Manfred Lenden als auch das Stadtarchiv Meerbusch vom Ansatz des BFW Oberhausen, motivierte Arbeitskräfte mit Vorkenntnissen modern und praxisnah zu qualifizieren.